Vortrag über die aufrechte Haltung
Vortrag: Wie entwickelt der Mensch Immunkompetenz?
Vortrag: Was ist Gesundheit und wie hält der Mensch sich gesund?
Gesundheit neu denken
Dieser Vortrag ist entstanden aus den Forschungsergebnissen einer mehrtägigen Arbeit an der spirituellen Hochschule in Naone, Italien
Im Oktober 2022 stand das Thema Gesundheit im Mittelpunkt der spirituellen Hochschule in Naone, Italien. Bei der Sammlung der verschiedensten Gedanken und Auffasungen über den Begriff der Gesundheit, bemerkten wir bald, dass das Thema sehr umfassend, sehr weitgehend und gar nicht so klar definierbar ist. So beschäftigten wir uns mit der Frage: wann hält man sich selbst für gesund und warum? Und gilt dies dann auch für andere? Der einzelne Mensch versteht durchaus etwas anderes unter gesund, als ein anderer es tut. Das wird dann deutlich erkennbar, wenn man Gesundheit nicht ausschließlich auf den Körper bezieht, sondern auch die Psyche, die soziale Situation und die geistigen Kapazitäten mit einbezieht. Es führen also viele verschiedene Umstände dazu, dass einer sich als gesund oder nicht gesund einschätzt.
Aus diesen Überlegungen heraus lässt sich feststellen, dass Gesundheit kein klar definierter Zustand darstellt, der einfach da ist. Sie beschreibt vielmehr ein Ergebnis von bestimmten Aktivitäten des Menschen oder auch von äußeren Einflüssen. Gesundheit zu erlangen bedeutet für den Menschen ein ständiges Bemühen um ein bestmögliches Befinden in allem, was ihn als Mensch ausmacht. Welche Aktivitätn nun führen zu mehr Gesundheit und warum? Werfen wir einen Blick auf einige der Aktivitäten , die wir in diesen Tagen an der Hochschule unternommen haben:
- Wir haben uns herausgefordert, indem wir asanas längere Zeit gehalten oder uns an schwierigere Stellungen gewagt haben und dabei den Inhalt der Übung gedanklich in den Vordergrund stellten anstatt die körperlichen Hindernisse.
- Wir sind bei nebeligem Wetter in die Berge, haben Höhenmeter erklommen und uns in das frostig kalte Wasser getraut und danach die Durchwärmung erlebt.
- Die Hinwendung zum Granitgestein mit der Frage, wie er auf den Menschen wirkt, führte dazu, ihn tatsächlich wahrzunehmen und zu erleben, was rein schwelgerische Gefühle zu Naturerscheinungen nicht ermöglichen.
Im Rückblick auf die Erfahrungen, die wir in den aufgezählten Aktivitäten machten, kamen wir zu der Übereinkunft, dass diese unmittelbar zu einer Stärkung des Selbst des Menschen führen, weil er sich bewusst und aus eigener Motivation heraus mit einem Thema, einer Sache auseinandergesetzt hat. Er muss dazu aus seiner eher passiven Haltung heraus in eine gezielte Aktivität kommen und auch mal die ein oder andere Bequemlichkeit, Gewohnheit, ein körperliches Mängelgefühl oder Unlust hinter sich lassen. Durch das sich Auseinandersetzen mit einer schwierigen Yoga-Stellung, einer längeren Haltezeit, mit dem kalten Wasser oder einer Naturgegebenheit wird der Mensch in seinem Tun geistig, seelisch und körperlich rege und erbaut Lebenskräfte auf und in der Folge wirken sich diese positiv auf das gesundheitliche Befinden aus. Das ganze Immunsystem ist ein Akt der Auseinandersetzung mit etwas noch Unbekanntem. In diesem Sinne kann man die erwähnten Aktivitäten als präventive Maßnahmen bewerten, die primär Gesundheit nicht als Ziel anstreben, sondern, wie schon oben erwähnt, Gesundheit sich als Ergebnis zeigt. Nicht das persönliche Wohlergehen steht somit an erster Stelle, sondern ein eigenständiges Ringen und Bemühen um Erkenntnisse bzgl. des Lebens und seinen Herausforderungen und ein stetig wachsendes In- Beziehung- gehen zu diesen. Dann kann Gesundheit gedeihen.

