Vortrag über die aufrechte Haltung

Eine aufrechte Haltung ist für viele Menschen heute nur mit Anstrengung möglich, was unweigerlich zu Ermüdungserscheinungen führt und weiterer Schwächung in der Aufrichtung.  Aus therapeutischer Sicht wird allgemein immer zu einem konsequenten Muskelaufbau geraten, damit man mehr physische Kraft und Ausdauer gewinnt, um z.B. einen langen Arbeitstag im Sitzen zu überstehen.
Die Wirbelsäule ist jedoch nicht bloß ein anatomisches Gebilde, das allein durch Muskulatur gesteuert wird, sie ist die Persönlichkeitsachse des Menschen und sollte für seine Aktivitäten zugleich spannkräftig und geschmeidig sein. Die Muskeln sind vorrangig für die Bewegung des Rumpfes zuständig und weniger für statische Dauerspannung geeignet. Ein genauer Blick in die Anatomie kann das anschaulich machen.
Des weiteren gibt die Entwicklungsgeschichte des Menschen deutliche Hinweise darauf, dass die Aufrichtung des Menschen ein sehr entscheidender Schritt in der Evolution war, denn mit der Aufrichtung verbunden kam u.a. auch die Fähigkeit des Denkens hinzu. Interessant ist zudem, dass ein menschliches Wesen im Gegensatz zu den Säugetieren im Durchschnitt ein Jahr braucht, um den aufrechten Stand zu erlernen.
Die aufrechte Haltung scheint doch tief verbunden zu sein mit unserem Menschsein an sich und vorallem auch im Unterschied zum Tier. Auch unsere Sprache weist bildlich darauf hin, denn wir gebrauchen Ausdrücke wie `Haltung zeigen`oder `ein Mensch mit Rückgrat` oder auch `den Kopf hängen lassen`. Diese Redewendungen beziehen sich auf die Haltung, aber sie drücken eigentlich einen seelisch-geistigen Zustand des Menschen aus. So werde ich dann im letzten Teil die Haltung aus geisteswissenschaftlicher Sicht betrachten, welche eine Verbindung zum Selbst- oder Ich- Gefühl des Menschen schafft und damit ein äußerst aktuelles Thema unserer Zeit aufgreift.
 Ich möchte in diesem Vortrag der Frage nachgehen, was verhindert und was fördert eine natürliche schöne Haltung im Leben.

   

Vortrag: Wie entwickelt der Mensch Immunkompetenz?

In diesem Vortrag steht die Immunkraft des Menschen in seinem ganzen Wesen im Vordergrund. Wie funktioniert die körperliche Immunabwehr, die ein großartiges System darstellt und unter welchen Vorraussetzungen ist sie überfordert? Es ist immer ein Auseinandersetzen mit dem Fremden erforderlich. Wir gehen der Frage nach, was das Immunsystem schwächt und was es allgemein stärkt. Grundsätzlich ist jeder erstmal für seine eigene Gesundheit verantwortlich, doch welche Bedeutung haben sogenannte krankmachende Faktoren im Umfeld?
Aus einer Sichtweise, die den Menschen nicht nur rein physisch betrachtet, sondern ihm auch Seele und Geist zugesteht, muss er als ganzes Lebewesen Immunkompetenz entwickeln, um gegenüber allen Fremdeinflüssen gewappnet zu sein. Im Körper selbst äußert sich ledigliche das Krankheitsgeschehen.
Sie erhalten Anregungen, wie Sie Ihre durch Selbsbestimmtheit und Eigenverantwortlichkeit nicht nur ihr eigenes Leben physisch, psychisch und geistig stabilisieren können, sondern auch das ihrer Mitmenschen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  

Vortrag: Was ist Gesundheit und wie hält der Mensch sich gesund?

 

                                                         Gesundheit neu denken

Dieser Vortrag ist entstanden aus den Forschungsergebnissen einer mehrtägigen Arbeit an der spirituellen Hochschule in Naone, Italien

Im Oktober 2022  stand  das Thema Gesundheit im Mittelpunkt der spirituellen Hochschule in Naone, Italien. Bei der Sammlung der verschiedensten Gedanken und Auffasungen über den Begriff der Gesundheit, bemerkten wir bald, dass das Thema sehr umfassend, sehr weitgehend und gar nicht so klar definierbar ist. So beschäftigten wir uns mit der Frage: wann hält man sich selbst für gesund und warum? Und gilt dies dann auch für andere? Der einzelne Mensch versteht durchaus etwas anderes unter gesund, als ein anderer es tut. Das wird dann deutlich erkennbar, wenn man Gesundheit nicht ausschließlich auf den Körper bezieht, sondern auch die Psyche, die soziale Situation und die geistigen Kapazitäten mit einbezieht. Es führen also viele verschiedene Umstände dazu, dass einer sich als gesund oder nicht gesund einschätzt.

Aus diesen Überlegungen heraus lässt sich feststellen, dass Gesundheit  kein klar definierter Zustand   darstellt, der einfach da ist. Sie beschreibt vielmehr ein Ergebnis von bestimmten Aktivitäten des Menschen oder auch von äußeren Einflüssen. Gesundheit zu erlangen bedeutet für den Menschen ein ständiges Bemühen um ein bestmögliches Befinden in allem, was ihn als Mensch ausmacht.  Welche Aktivitätn nun führen zu mehr Gesundheit und warum? Werfen wir einen Blick auf einige der Aktivitäten , die wir in diesen Tagen an der Hochschule unternommen haben:

  • Wir haben uns herausgefordert, indem wir asanas längere Zeit gehalten oder uns an schwierigere Stellungen gewagt haben und dabei den Inhalt der Übung gedanklich in den Vordergrund stellten anstatt die körperlichen Hindernisse.
  • Wir sind bei nebeligem Wetter in die Berge, haben Höhenmeter erklommen und uns in das frostig kalte Wasser getraut und danach die Durchwärmung erlebt.
  • Die Hinwendung  zum Granitgestein mit der Frage, wie er auf den Menschen wirkt, führte dazu,  ihn tatsächlich wahrzunehmen und zu erleben, was rein schwelgerische Gefühle zu Naturerscheinungen nicht ermöglichen.

Im Rückblick auf die Erfahrungen, die wir in den aufgezählten Aktivitäten machten, kamen wir zu der Übereinkunft, dass diese unmittelbar  zu  einer Stärkung  des Selbst des Menschen führen, weil er sich bewusst und aus eigener Motivation heraus mit einem Thema, einer Sache auseinandergesetzt hat. Er muss dazu aus seiner eher passiven Haltung heraus in eine gezielte Aktivität kommen und auch mal die ein oder andere Bequemlichkeit,  Gewohnheit, ein körperliches Mängelgefühl oder Unlust hinter sich lassen. Durch das sich Auseinandersetzen mit einer schwierigen Yoga-Stellung, einer längeren Haltezeit, mit dem kalten Wasser oder einer Naturgegebenheit wird der Mensch in seinem Tun geistig, seelisch und körperlich rege und erbaut  Lebenskräfte auf und  in der Folge wirken sich diese positiv auf das gesundheitliche Befinden aus. Das ganze Immunsystem ist ein Akt der Auseinandersetzung mit etwas noch Unbekanntem. In diesem Sinne  kann man die erwähnten Aktivitäten als präventive Maßnahmen bewerten, die primär Gesundheit  nicht als Ziel anstreben, sondern, wie schon oben erwähnt, Gesundheit sich als Ergebnis zeigt.  Nicht  das persönliche Wohlergehen steht somit an erster Stelle, sondern ein eigenständiges Ringen und Bemühen um Erkenntnisse bzgl. des Lebens und seinen Herausforderungen und ein stetig wachsendes  In- Beziehung- gehen zu diesen. Dann kann Gesundheit gedeihen.