Ein neuer Impuls im Yoga
Das Wort Yoga lässt sich aus dem Sanskrit mit dem Wort Verbinden umschreiben. Es wird damit ausgedrückt, dass im alten Indien Yoga entwickelt wurde als ein Weg, sich mit der geistigen Welt zu verbinden. Das war zu dieser Zeit noch möglich, die Menschen wußten, dass dort ihr Ursprung war und in ihrer Seele fühlten sie sich noch als Teil des Kosmos. Doch was wissen wir Menschen in der westlichen Welt heute noch über eine geistige Welt oder über die Seele, wenn wir überhaupt diese als existent betrachten? Das Leben hier und heute ist überwiegend durch den Intellekt geprägt, Seelisches wird mit Emotionen gleichgesetzt und allgemein überwiegt das Interesse für alles Materielle, sei es der Körper, die Technik, der Konsum u.s.w.. Es ist deshalb verständlich, dass man mit Übungen eines Yoga aus einer gänzlich anderen Kultur und aus einer lang vergangenen Zeit den heutigen Menschen in der westlichen Welt nicht so einfach erreichen kann. Es bedarf einer Art Erweiterung in der Art des Übens, das den eigentlichen Bedürfnissen des modernen Menschen gerecht wird und ihn in seinen tatsächlichem Entwicklungspotential anspricht.
Mit diesem Thema hat sich über viele Jahre hinweg der spirituelle Lehrer, Kletterer, Heilpraktiker und Autor Heinz Grill auseinandergesetzt und die sog. ` Seelendimension des Yoga` begründet, das auch eines seiner Hauptwerke als Titel trägt. Er sieht die menschliche Seele als Vermittler zwischen der sinnlich unsichtbaren Welt des Geistes und der sichtbaren physischen Welt, dem Leben auf der Erde. Ohne die Seele mit ihren Fähigkeiten zu denken, zu fühlen und willentlich zu handeln gäbe es demnach keine Verbindungsmöglichkeit von Geist und Welt, das entwickelte seelische Empfinden schaffe die Synthese.
So steht in diesem Yoga der einzelne Schüler als interessierter und lernfreudiger Mensch im Vordergrund, der Kenntnisse über Lebenszusammenhänge gewinnen und auch anwenden möchte. Die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten sollen gefördert werden und jeden Einzelnen zum Lebensgestalter motivieren.
Asana
Jede Asana besitzt ihren spezifischen, geistigen Sinngehalt, der bestimmte seelische Eigenschaften oder Fähigkeiten des Menschen beschreibt und eine Analogie zum Leben aufweist. und die Übung eigenaktiv zu gestalten. Er führt den Körper nicht zwanghaft in eine bestimmte Haltung, sondern über das Denken entwickelt er eine Empfindung für das Bild der Stellung und formt sie mit dem Körper. Durch diese Art und Weise des Übens ist nicht allein der Körper gefordert, sondern der Mensch mit seiner ganzen Persönlichkeit und seinem ihm inne liegenden Entwicklungspotential. Heinz Grill ging es nicht darum, einen neuen Yoga- Stil zu entwickeln, sondern die bereits aus dem Hatha-Yoga bekannten asanas in einen Zusammenhang mit den seelischen Beweggründen des Menschen zu bringen. Er braucht einerseits Impulse und Orientierung aus geistigen Schriften und andererseits die Fähigkeit, diese auf das alltägliche Leben und insbesondere auf das menschliche Miteinander zu übertragen. Das Ziel ist nicht primär auf das eigene, körperliche Wohlbefinden ausgerichtet ist, sondern auf eine tatsächliche Verbesserung und Steigerung der Lebensqualität der Menschheit an sich. Die individuellen Möglichkeiten des Einzelnen wollen geweckt und umgesetzt werden und als den Grundstein dienen für Veränderung und Verwandlung in der Welt.
Durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Übungen und der eigenständig gestalteten Ausführung wird die Selbstkraft des Einzelnen gestärkt. Egozentrische Tendenzen können weichen, denn das eigentliche Selbst des Menschen kann sich nur in Verbindung mit bewusster Wahrnehmung und Beziehung zur Außenwelt entfalten und ihn dadurch freier von seinen körperlichen Widerständen und Dominanzen machen. Heinz Grill betont immer wieder, wie praktisch es doch sei, den eigenen Körper als Lernfeld für das Leben nutzen zu können, und das jederzeit.
Yoga-Kurse,
die ich anbiete, sind für Menschen aller Altersstufen geeignet, unabhängig von ihrer Beweglichkeit. Die Teilnehmer werden durchaus gefordert, jedoch weicht die körperliche Perfektion zurück zugunsten eines gestalterischen Übens. Dadurch werden u.a. stauchende Krafteinflüsse auf Wirbelsäule und Gelenke vermieden, worauf ich als Physiotherapeutin besonders achte und auch individuell korrigiere. Eine Korrektur dient primär dazu, die eigene Vorstellung zu erweitern, um den nächsten Fortschritt in der Übung machen zu können. Mein Anliegen ist es, dass die Teilnehmer ihre Asana-Praxis tatsächlich verbessern, mutig werden und motiviert für neue Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Körper als Instrument.
Therapeutisches Yoga als Einzelstunde oder in der Gruppe
biete ich für alle an Yoga interessierte Menschen an, die sich nicht an die Übungen herantrauen, da sie Beschwerden in den Gelenken oder in der Wirbelsäule haben oder unter hohem Blutdruck oder anderen Symptomen leiden. Hier kann ich sie durch gezielte Korrektur in der Ausführung der asanas unterstützen.Jede asana kann auf verschiedene Körperpartien einwirken, das betrifft den Bewegungsapparat als auch die inneren Organe. Der eigentliche gesundheitliche Effekt entsteht dabei nicht durch die Übung an sich, sondern die Art und Weise, wie ich sie ausführe, mit welchem Gedanke ich sie begleite. Es macht für die Elastizität und Spannkraft der Wirbelsäule einen großen Unterschied, ob ich z.B. beim stehenden Dreieck lediglich versuche, den Oberkörper zur Seite hin zu beugen oder ob ich mit der Vorstellung beginne, die Wirbelsäule gezielt aus der Mitte heraus in eine sich weit ausdehnende Seitneigung hinauszuheben. Die Flankenregion wird belebt und gekräftigt, wodurch der Schulter-Nacken-Bereich sich entspannen kann.
Desweiteren wirken die asanas seelisch anregend und stabilisierend, sie können u.a. depressiven Verstimmungen entgegenwirken, indem ich z.B. beim Drehsitz auf eine klare Form achte bei der Ausführung und mich darin übe, diese gedanklich aufzubauen. Nicht unwillkürlich allen kommenden Gedanken nachzugehen, sondern das Bewusstsein auf eine Sache zu lenken und zu halten ist das Anliegen dabei.
Grundsätzlich baut das therapeutisches Yoga, wie ich es anleite auf dem dreigliedrigen Menschenbild auf, das besagt, dass der Mensch aus drei Anteilen besteht, einem Körper, einer Seele und einem Geist. Wie aber stehen sie zueinander und wirken so zusammmen, dass ich das Leben auf die beste Art und Weise meistern und sogar förderlich auf andere wirken kann? Dazu ist notwendig, dass weder die reaktiven Emotionen, noch die übertriebenen körperlichen Bedrängnisse mich leiten, sondern ein, ethisch wertvoller und spiritueller Gedank meine Handlungen bestimmt. Davon können sowohl die Seele, oder auch Psyche und der Körper im besten Sinne profitieren, d.h. sich von Belastungen und Widerständen befreien und neue Entfaltungsmöglichkeiten entwickeln. Nicht der Körper und nicht die Psyche können einen gesundheitlichen Impuls geben, sondern dieser kann tatsächlich allein nur von unserem geistigen Vermögen ausgehen und in der Folge auf die Gesundheit von Seele und Körper sich auswirken.
Es gibt für alle Yoga-Positionen leichtere und schwerigere Vairationen und es hat sich immer wieder gezeigt, dass durch wiederholtes, geduldiges Üben die körperlichen Widerstände und Dominanzen mit der Zeit weichen. Schmerzen im Bewegungsapparat und krankhafte Vorgänge in den Organen entstehen hauptsächlich aufgrund von Überlastungen und einer Art Unordnung im Gesamtorganismus des Menschen. Der konkrete Umgang mit dem Körper in diesem Yoga, unter einer klaren, gedanklichen Beobachtung und Leitung bewirkt ein neues Gefühl für Bewegung, Haltung und den eigenen Stand im Leben. Wenn die körperlichen und emotionalen Bedrängnisse weichen, kann der Mensch sich mehr den wesentlichen Dingen des Lebens widmen.
Yoga- Einzelstunden
Um gezielt Fortschritte in den asanas zu erreichen, bieten sich sehr gut die Einzelstunden an. Dort kann ich mit den Korrekturen und unterstützenden Hilfestellungen intensiver und individueller den nächsten Schritt bei den Schülern anregen. Vorschläge für geeignete asanas als Hausaufgabe können dazukommen. Die Einzelsitzungen können zeitlich frei beansprucht werden, einmalig oder wiederholend in gewissen Abständen.